Die Welt der Telekommunikation

Jeder Dritte wechselt bei langsamer App den Shop-Anbieter

Neu-Isenburg. In Westeuropa kaufen bereits 42 Prozent der Besitzer von Mobilgeräten die meisten ihrer Weihnachtsgeschenke online, in Deutschland sind es 41 Prozent. Doch falls ein mobiler Webshop oder eine App länger als drei Sekunden zum Laden benötigt, bricht jeder dritte Westeuropäer den Vorgang ab und holt sich das Produkt bei einem anderen Anbieter. Vor allem die Franzosen sind dabei sehr ungeduldig, hier wechselt fast jeder Zweite den Online-Shop. In Deutschland ist es dagegen nur jeder Fünfte, doch auch hier lässt die Geduld allgemein immer weiter nach.

„Die Botschaft aus diesen Ergebnissen ist eindeutig: Mobilgeräte werden zu einem wichtigen Einkaufskanal und Kunden erwarten schnelle Reaktionen der Websites und Apps“, so Christian Grimm, Sales Engineering Manager DACH bei Dynatrace. „Ansonsten gibt es schlechte Bewertungen, wodurch der Ruf von Unternehmen oder Marken leidet. Während der umsatzstarken Weihnachtssaison sollte sich dies kein Shop-Anbieter leisten.“

Bildunterschrift: Jeder Dritte wechselt bei langsamer App den Shop-Anbieter - und warnt andere über das Internet.
Bildunterschrift: Jeder Dritte wechselt bei langsamer App den Shop-Anbieter – und warnt andere über das Internet.

Die von Dynatrace in Auftrag gegebene Studie „2014: Christmas Shopping in Europe“ wurde von verschiedenen unabhängigen Marktforschern durchgeführt und zeigt unter anderem folgende Ergebnisse:

Web- und Mobile-Shopping sind für viele Nutzer bereits der hauptsächlich genutzte Einkaufskanal. Dabei ordern 36 Prozent der Deutschen die Geschenke in der Regel auf dem Heim-PC oder Notebook. Nur 5 Prozent kaufen vorwiegend über ihr Smartphone oder Tablet ein. In Großbritannien nutzen bereits 10 Prozent ein mobiles Endgerät für den Weihnachtseinkauf.

Nur noch 16 Prozent der Deutschen kaufen Weihnachtsgeschenke hauptsächlich im Ladengeschäft. Im europäischen Vergleich (24 Prozent) zeigen sich deutsche Nutzer beim Einkauf im stationären Einzelhandel relativ zurückhaltend. Dafür ordern sie häufiger von zu Hause aus über das Internet und nutzen vermehrt eine Kombination aus allen Möglichkeiten (43 Prozent).

Die Gefahr von schlechten Bewertungen steigt. In Deutschland geben bereits 33 Prozent, in Frankreich sogar 61 Prozent negative Bewertungen ab und beklagen sich in Sozialen Netzwerken, wenn sie schlechte Erfahrungen mit Mobilsites oder Apps machen.

Der Einkauf über mobile Geräte nimmt zu. Als Trendsetter gelten in vielen Bereichen die USA. Zu Thanksgiving und am Black Friday dieses Jahres erfolgte bereits mehr als die Hälfte des Online-Datenverkehrs über Mobilgeräte. 52 Prozent der 18- bis 34-Jährigen sagen, dass sie mehr Käufe über ihre mobilen Endgeräte tätigen als im realen Geschäft.

„Als Händler sollte man seine Kunden nicht mehr in Web-, Mobile- oder Laden-Käufer einteilen, denn es zeigt sich, dass alle Kanäle genutzt werden“, sagt Christian Grimm. „Die zunehmende Verwendung von Mobile Apps ist ein strategischer Kanal für die Händler, doch nur in Kombination mit Internet-Shop und realem Geschäft. Daher sollten Anbieter eine durchgehende digitale Multichannel-Strategie entwickeln, um Kunden ein nahtlos funktionierendes Einkaufserlebnis zu bieten – unabhängig von Shop und Endgerät.“

Weitere Ergebnisse für Deutschland
57 Prozent nutzen ihr Smartphone oder Tablet zur Vorbereitung auf das Weihnachtsshopping im Ladengeschäft, etwa zum Preisvergleich, Herunterladen von Gutscheinen oder Lesen von Bewertungen (Frankreich: 67%, Großbritannien: 56%).
60 Prozent sehen sich Produkte im Geschäft an, aber kaufen diese später online (Frankreich: 59%, Großbritannien: 61%).
Nur 16 Prozent bevorzugen eine mobile App im Vergleich zur mobilen Website (Frankreich und Großbritannien: je 39%)

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