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At-Domain: Achtung, mich gibt es mehrfach!

Köln. Viele österreichische Firmen haben ihren Namen, ihre Marken, wichtige Produkte und Dienstleistungen unter der at-domain gesichert. Was häufig übersehen wird: Der österreichische Namensraum kennt auch co.at und or.at.

Die österreichische Registrierungsstelle Nic.at hat 2014 erhebliche Anstrengungen unternommen, um co.at und or.at bekannter zu machen. ICANN-Registrar Secura (http://www.domainregistry.de) hat in einer Analyse dennoch feststellen müssen, daß viele österreichischen Firmen ihre wichtigen Marken, Namen, Produktbezeichnungen nicht unter co.at und .or.at geschützt haben. Vielen deutschen Eigentümer von At-Domains haben ebenfalls ihre Namen nicht unter co.at und .or.at gesichert. Darüberhinaus wissen viele Deutsche nichts von der Existenz von co.at und or.at. Geläufiger scheint schon das Kürzel ac.at zu sein, auf das deutsche Internet-User stoßen, wenn sie es mit akademischen Institutionen Österreichs zu tun haben.

Quelle: PresseBox.
Quelle: PresseBox.

Was kann passieren: Dreiste Mitwettbewerber sichern sich die freien Begriffe unter co.at und or.at. Das gleichzeitige Auftauchen von den kennzeichnenden Begriffen bei der Konkurrenz in Suchmaschinen, Pressemitteilungen, Visitenkarten und Veröffentlichungen führt zu einer Verwirrung beim Publikum. Ergebnis: Die Marke, der Name und damit auch das Produkt oder die Dienstleistung sind in ihrer Wertigkeit beschädigt. Um die Lage zu klären, müssen oft gerichtliche Schritte eingeleitet werden, die ein Vielfaches der ursprünglichen Registrierungsgebühr kosten.

Cybersquatter und Domaingrabber registrieren die Marken, Namen und Begriffe der Firmen unter co.at und/oder or.at. Der österreichische Presseagentur APA hat die Domain apa.at registriert. Auch die Domain Apa.co.at ist noch in der Hand der APA. Die Domain Apa.or.at hat sich allerdings ein britischer Domaingrabber geschnappt.

Es gibt dann zwei Varianten:Der Cybersquatter bietet anschließend die Domain dem legitimen Besitzer zum Kauf an. Der legitime Besitzer muß ein Vielfaches der Registrierungsgebühr zahlen, um seinen Domainnamen zu kaufen. Die zweite Variante sieht so aus, daß der Cybersquatter die Domain dem allgemeinen Publikum anbietet. Wenn es sich um einen guten Begriff handelt, besteht dabei durchaus eine Verkaufschance. Käufer kann auch hier wieder der dreiste Konkurrent sein oder ein anderer Spekulant sein, der die Domain weiterverkaufen möchte.

Firmen aus Tirol und Wien sollten sich den eigenen Namen, die eigenen Marken und wichtige Produktnamen nicht nur unter den At-Domains, sondern auch unter den Tiro-Domains bzw. Wien-Domains sichern. Es geht dabei nicht nur um Cybersquatter und dreiste Mitwettbewerber, sondern auch um die Problematik, daß Privatpersonen im guten Glauben einen gleichlautenden Namen unter den Wien-Domains oder Tirol-Domains registrieren und damit das Marketing der Firma im Internet erschweren.

Hans-Peter Oswald von domainregisty.de gibt dazu ein Beispiel: „Ein Herr Siemens war jahrelang Eigentümer von Siemens.de- bis sich Siemens nach einem langen juristischen Streit durchsetzen konnte.“

Quelle: PresseBox.

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