Die Welt der Telekommunikation

Wie aufmerksam sind wir beim Fernsehen wirklich?

Besonders während der Übertragung von Fußballspielen sind unkontrollierte und hitzige Emotionen vorprogrammiert. Es scheint so als tauchten die Zuschauer dabei in die Fußballwelt hinein, ganz abgeschottet von der Wirklichkeit und absolut in ihrem Element. Ob dies wirklich stimmt, hat sich das Online-Unternehmen VEXCASH während der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft 2016 gefragt. Und die Ergebnisse sind erstaunlich.

Quelle: VEXCASH
Quelle: VEXCASH

Zwar vermerkt VEXCASH in seiner EM-Statistik einen durchschnittlichen Traffic-Verlust von rund -15,8% während der EM 2016, der meiste Verlust jedoch resultiert aus den letzten KO-Spielen, wie dem Viertel- und Halbfinale sowie dem Finale. Hiermit zeigt sich, dass solche medialen Großereignisse nicht gleich das Knock-Out für Mobile Traffic bedeuten.

Im Gegenteil: Spielfreie EM-Tage, wie beispielsweise der 24. Juni, bescherten VEXCASH bei der Altersgruppe 45+ überragende 400% mehr Traffic. Und auch ein weiterer Trend ist zu beobachten. Während bei einigen Spielen der EM weniger Leute die Homepage des Online-Unternehmens aufsuchten, konnte verzeichnet werden, dass sich bei diesen dafür die Verweildauer sowie der Anteil an Mobile Traffic deutlich erhöhte.

Klare Indizien sprechen hier also für den Second-Screen-Effekt. Hierbei wird zum Beispiel beim Schauen der Übertragung eines Fußballspiels ein weiteres mobiles Medium herangezogen. So kommt es dazu, dass man parallel zum Fußballspiel mit dem Smartphone oder Tablet im Internet surft. Dieser Trend konnte allerdings weniger bei den Altersgruppen 45+ und Senioren festgestellt werde. Diese nutzen vermehrt tatsächlich nur ein Medium zur gleichen Zeit.

Schaut man sich die Statistik von VEXCASH also genauer an, so stellt man fest, dass mediale Großereignisse, wie die Fußball-Europameisterschaft 2016, letztlich zwar ein Zuschauer-Magnet sind, vermehrt aber doch die Aufmerksamkeit des Zuschauers gespalten wird. Immer häufiger tritt der Second-Screen-Effekt ein und sorgt für eine längere Verweildauer des Nutzers auf einer Internetseite sowie den erhöhten Anteil an Mobile Traffic. Letzteres bietet somit die Möglichkeit, sich mit mehreren Dingen zeitgleich zu beschäftigen und seine Aufmerksamkeit nicht nur auf eine Sache oder ein Medium zu fokussieren.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion TeDaMo.de an. Sie schreibt als Journalistin über technische Innovationen in der Welt der Telekommunikation. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@tedamo.de

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