Die Welt der Telekommunikation

Ab 9. Juli können infizierte Computer etliche Websites nicht mehr aufrufen

Köln (ots) – Ab Montag könnten Internetnutzer, deren Computer mit dem so genannten DNS-Changer-Schadprogramm infiziert sind, Probleme beim Aufrufen beliebter Webseiten wie www.google.de oder www.facebook.de bekommen: Am 9. Juli werden jene DNS-Server endgültig abgeschaltet, die als Übergangslösung auch infizierten Rechnern vorübergehend das problemlose Surfen ermöglicht haben. Das Anti-Botnet-Beratungszentrum (www.botfrei.de) von eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft empfiehlt allen Internetnutzern, unter www.dnschanger.eu ihre Computer auf Infektion mit dem Schadprogramm zu testen und zu reinigen. Die Webseite stellt dazu den kostenfreien DNS-Changer-Check zur Verfügung. Das Angebot ist für infizierte Computer auch nach dem 9. Juli direkt unter der IP-Adresse erreichbar.

Das DNS-Changer-Schadprogramm wurde über Lücken im Browser oder veraltete Plug-ins eingeschleust. Deswegen bietet www.botfrei.de zusätzlich einen Browsercheck unter www.botfrei.de/browsercheck: Hier sollten Internetnutzer überprüfen, ob ihr Browser und alle Plug-ins auf dem aktuellsten Stand sind und nötigenfalls aktuelle Versionen installieren. Werden veraltete Versionen von Browser oder Plug-ins angezeigt, sollte zusätzlich unbedingt ein gründlicher Systemcheck durchgeführt werden.

„Auch wenn man keine ungewöhnlichen Vorgänge bei seinem Computer beobachtet, kann der Rechner infiziert sein“, warnt eco Geschäftsführer Harald A. Summa. „Schadprogramme arbeiten oft unbemerkt. Der Check dauert nur wenige Minuten: Danach kann man dann beruhigt sein, auch nächste Woche noch alle Seiten im Internet erreichen zu können.“

Im November 2011 hat das FBI in der „Operation Ghostclick“ das DNS-Changer-Botnetz zerschlagen. Der DNS-Changer ist ein Schadprogramm, mit dem beispielsweise Kreditkartendaten abgegriffen werden. Im Domain Name System (DNS), der Basis des Datenverkehrs im Internet, wird die vom Computer angeforderte Internetadresse in die entsprechende IP-Adresse der Webesite umgewandelt. Ist ein Computer infiziert, wird dieser Schritt manipuliert und der Rechner auf eine andere IP-Adresse umgeleitet, die eine gefälschte Kopie der angeforderten Webseite anzeigt. Bisher konnten auch mit dem DNS-Changer infizierte Computer die echten Webseiten aufrufen, weil das FBI als Übergangslösung Ersatzserver bereitgestellt hat, die die Anfragen sauber beantworten. Am 9. Juli 2012 werden diese Server endgültig abgeschaltet, und Anfragen infizierter Rechner laufen ins Leere.

Über das Anti-Botnet-Beratungszentrum

Das Anti-Botnet-Beratungszentrum, das eco mit Unterstützung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik im September 2010 gegründet hat, unterstützt Internetnutzer dabei, ihre Rechner nachhaltig gegen Schadprogramme zu schützen. Unter www.botfrei.de stehen Programme zum Reinigen des Computers und Informationen zum Schutz vor Schadsoftware zur Verfügung. Das Botfrei-Blog (http://blog.botfrei.de) bietet aktuelle News zu Schädlingen und Schutzprogrammen.

Über eco

eco (www.eco.de) ist seit über 15 Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit rund 600 Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen, rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und der Nutzung von Inhalten. Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Katrin Mallener, Tel.: 0221/700048-260, E-Mail: katrin.mallener@eco.de, Web: www.eco.de

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