Die Welt der Telekommunikation

Facebook, Twitter, Internet: Jetzt auch im Auto! – Was Sie als Autofahrer dazu wissen müssen – Mercedes

Stuttgart (ots) –

Anmoderation:

Das Auto wird zur vernetzten Kommunikationszentrale. Was schon jetzt die Smartphones können, wollen immer mehr Menschen auch im Auto machen. Verschiedene Hersteller bieten schon W-LAN-Router in den Fahrzeugen an, auch die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter halten jetzt Einzug ins Auto. Aber was davon geht während der Fahrt und was „nur“ auf dem Parkplatz? Welche Apps planen die Hersteller? Wie weit ist das Thema Sprachsteuerung? Das alles sind Fragen, die Autofahrer brennend interessieren. Wir haben die wichtigsten Fragen gesammelt und geben sie weiter an einen, der wirklich Bescheid weiß zum Thema Internet im Auto: Peter Häußermann, der Leiter der Entwicklung Elektrik/Elektronik und Telematik bei Mercedes-Benz.

User-Fragen und Antworten von Peter Häußermann, Entwicklungschef Elektrik/Elektronik und Telematik, Mercedes-Benz

1. Frage (Carla Meggle): Mich würde interessieren, wie das Internet im Auto integriert beziehungsweise eingebaut wird und wie man es denn nutzen kann.

Peter Häußermann: Wenn Sie als Fahrer das Internet bedienen wollen, dann müssen Sie dafür eine App haben, die in ihrem Fahrzeug-Navigationssystem oder Ihrem Infotainment-System installiert ist, über die Sie über das Mobilfunknetz sich mit dem Internet verbinden. Und dann können Sie Inhalte, fahrzeuggerecht aufbereitet, im Fahrzeug abrufen. (0:25)

2. Frage (Daphne Kreuzer, Hasan Önlü): Internet im Auto, wie soll denn das funktionieren? Und wann soll man das überhaupt nutzen? Geht ja nur im Stau. – Funktioniert das Ganze auch während der Fahrt, oder nur im Stehen?

Peter Häußermann: Freies Surfen im Internet, so wie wir das zu Hause tun – das geht ganz sicher nur im Stand. Die Applikationen, die Apps, die wir anbieten, die Internetzugang verschaffen aus dem Fahrzeug heraus, die sind unter ganz speziellen Gesichtspunkten programmiert, und die Bedienbarkeit ist so optimiert worden, dass Sie das alles auch während der Fahrt bedienen können. Dazu ist also eine spezielle Anpassung an die Fahrbedingungen notwendig. Das sind Funktionalitäten wie zum Beispiel Wetterinformationen entlang einer Route, ich möchte abfragen: Gibt es in meiner Nähe hier eine Tankstelle? Gibt es ein Restaurant, und wenn ja, welches? Und dann kann ich diese Informationen ins Fahrzeug spielen. (0:47)

3. Frage (Vanessa Schindler): Funktioniert das dann so wie mit den Apps beim iPhone? Kann ich dann zum Beispiel auch ins Facebook oder twittern?

Peter Häußermann: Genau so können Sie sich das vorstellen. Die Apps, zum Beispiel Facebook, die sind dann programmiert, installiert auf unserem Fahrzeug-Informationssystem. Selbstverständlich arbeiten wir auch daran, andere soziale Netzwerke zu erschließen. Wir müssen dazu ein bisschen Programmier-Aufwand investieren, denn das Credo von Mercedes-Benz ist ja: Ich möchte es während der Fahrt benutzen können. Und deshalb müssen wir alle diese Dienste speziell aufbereiten, so dass sie auch während der Fahrt benutzt werden können. Ich kann Ihnen bestätigen, dass mittelfristig zum Beispiel auch Twitter verfügbar sein wird. (0:39)

4. Frage (Tina Bachmann): Ist es möglich, von unterwegs vom Auto aus einen schönen Platz in einem netten Restaurant zu reservieren, während ich noch auf der Autobahn unterwegs bin?

Peter Häußermann: Jawohl, das ist ganz einfach möglich. Wenn Sie in Ihnen unbekannter Gegend unterwegs sind, haben Sie die Möglichkeit, übers Internet Informationen abzurufen, ein Restaurant auszusuchen. Sie können sich dann die Informationen über das Restaurant, das Ihnen gefällt, ins Fahrzeug reinladen und selbstverständlich dann auch dort anrufen und Ihren Tisch reservieren. Das können Sie übernehmen ins Navigationssystem als Ziel oder als Zwischenziel und können sich da hin führen lassen. (0:33)

5. Frage (Stephanie Bieber): Also mich interessiert, ob man das während der Fahrt zum Beispiel mit Spracherkennung benutzen kann.

Peter Häußermann: Heute schon kann man Internet-Funktionen aufrufen per Sprache. Wir können auch einige der Bedienschritte heute schon in Sprache bedienen. Wir arbeiten daran, dass Sie sogar per Sprache surfen können im Internet. Sie könnten dann dem System sagen „Sage mir, wo ist der höchste Kirchturm in Deutschland?“, und das System wird es Ihnen dann sagen. Sie können dem System sagen: „Was ist die aktuelle Nachricht aus dem Kanzleramt?“ Das wird das System im Netz finden. Das kann man dann alles vorlesen lassen, damit es wirklich ohne Ablenkung während der Fahrt passiert. (0:35)

6. Frage (Patrick Keuper): Ich habe gehört, dass es seit neuestem Wireless-LAN in den Autos gibt. Wie ist denn das: Wenn ich mein Netbook oder Laptop dabei habe, kann ich da einfach mich einloggen und lossurfen?

Peter Häußermann: Exakt richtig. Es ist nichts anderes als Ihr W-LAN-Router, den Sie zu Hause installiert haben. Sie geben Ihren Schlüssel ein, und damit sind Sie dann mit dem W-LAN-Router im Fahrzeug verbunden, und Sie können lossurfen. Allerdings bitte nur auf dem Rücksitz oder auf dem Beifahrersitz. (0:26)

7. Frage (Hermann Olterberg): Wäre es möglich, dass dieses System erkennt, aus welchem Grund das Fahrzeug stehenbleibt – zum Beispiel durch Fehler in der Motorelektronik, durch Panne – und dann die entsprechenden Hilfestellen informiert?

Peter Häußermann: Das ist möglich. Wir machen das nur nicht ganz vollautomatisch – Fahrzeug bleibt stehen und Ruf geht raus. Im Falle einer Panne stellen wir dem Fahrer dann schon noch die Frage: „Möchten Sie Ihre Werkstatt informieren? Möchten Sie den Mercedes-Service anrufen? Folgender Befund liegt vor.“ (0:31)

8. Frage (Alexandra Müller): Internet im Auto? Wer braucht denn das? Also ich brauch’s nicht!

Peter Häußermann: Zu jeder neuen Technologie gibt es immer Technologie-Skeptiker. Es gab Skeptiker, die sahen das Auto als eine vorübergehende Erscheinung und sagten „Ich setze auf das Pferd“. Was sich durchgesetzt hat, wissen wir. Grundsätzlich ist alles, was heute Luxus ist, etwas, woran wir uns morgen gewöhnt haben und es dann nicht mehr in unserem Leben vermissen wollen. Der Skeptiker mag Skeptiker bleiben, aber er wird in der Minderheit bleiben. (0:26)

Abmoderation:

Peter Häußermann, Entwicklungschef Elektrik/Elektronik und Telematik bei Mercedes-Benz, beantwortete Ihre Fragen zur Gegenwart und zur Zukunft des Internet im Auto. ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte an ots.audio@newsaktuell.de.

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