Die Welt der Telekommunikation

Premiere: LTE License-Assisted Access im Funknetz getestet

Die Deutsche Telekom und Qualcomm Technologies Inc., eine Tochtergesellschaft von Qualcomm Incorporated (NASDAQ:QCOM), treiben die Entwicklung von LTE weltweit voran. So zeigt ein aktueller Test, dass LTE Licensed-Assisted Access (LAA) die Reichweite und Kapazität eines Netzes bei gleichzeitig nahtloser Mobilität erhöht und damit den Kunden mehr Komfort bietet. Dafür sind Frequenzbänder im lizenzierten und lizenzfreien Bereich aggregiert worden. Außerdem führt LAA zu keiner Beeinträchtigung von WLAN im lizenzfreien Spektrum.

„LAA ist eine der Schlüsseltechnologien, mit denen die zunehmende Nachfrage nach Bandbreite und besserer mobiler Anbindung befriedigt werden kann“, so Bruno Jacobfeuerborn, Chief Technology Officer der Deutschen Telekom. „Mit unserer Machbarkeitsstudie bieten wir unterschiedlichen Interessengruppen aus Forschung und Industrie Gelegenheit, die überzeugenden Vorteile von LAA aus erster Hand kennenzulernen.“

„Dieser Test bildet einen wichtigen Meilenstein, weil er zeigt, welche Vorteile LAA als globale Technologie den Verbrauchern in Europa bald bieten wird“, erklärte Matt Grob, Vice President und Chief Technology Officer bei Qualcomm Technologies. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Deutschen Telekom Technologien erproben und vorführen zu können, die das mobile Breitband leistungsfähiger machen werden.“

Quelle: Deutsche Telekom AG
Quelle: Deutsche Telekom AG

Mit LAA werden die Vorzüge von 4G/LTE-Advanced auf lizenzfreie Frequenzbänder erweitert. Es ist Bestandteil des neuen Standards LTE Advanced Pro, der zurzeit im Rahmen des 3GGP Release 13 erarbeitet worden ist und in der ersten Jahreshälfte 2016 herauskommen wird. Mit der Aggregation des lizenzierten und lizenzfreien Spektrums kommt 4G/LTE einer einheitlichen 5G-Plattform, die die Aggregation des lizenzfreien Spektrums von vornherein nativ unterstützt, einen weiteren Schritt näher.

Der Netz-Test fand am 20. November 2015 in Nürnberg statt, nachdem über drei Wochen hinweg umfangreiche Messungen erfolgt waren. Die LAA-Testgeräte wurden von Qualcomm Research, der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Qualcomm Technologies, entwickelt und installiert. Die Deutsche Telekom stellte als Basis das lizenzierte LTE-Spektrum zur Verfügung, das im lizenzfreien Spektrum um 5 GHz erweitert wurde. Auf dem Forschungsgelände von Qualcomm Technologies in Nürnberg wurde das LAA-Testnetz installiert.

Wie das Team anhand von Messungen nachwies, wurde durch die Nutzung des lizenzfreien Spektrums mit LAA eine höhere Reichweite und Netzkapazität erreicht, als mit WLAN. Fahrtests, bei denen auch nahtlose Übergaben zwischen eNBs stattfanden, ließen eine harmonische und optimale Aggregation des lizenzfreien Spektrums erkennen. Außerdem wurde unter verschiedenartigen Voraussetzungen mit Funkstörungen und Störknoten in unterschiedlicher Anzahl nachgewiesen, dass LAA und WLAN einander im lizenzfreien 5-GHz-Band nicht beeinträchtigen.

Die LAA-Testgeräte entsprachen dem aktuellen Stand des 3GPP Release 13 und waren insbesondere auf die weltweiten Vorschriften für lizenzfreie Frequenzbänder abgestimmt. Es wurden „Listen-Before-Talk“-Funktionen unter Verwendung von Kanalbewertungsverfahren eingesetzt und die in Europa, Japan und anderen Regionen vorgeschriebenen Auslastungsgrenzen berücksichtigt. Bei allen Testszenarios, die den parallelen Betrieb von LAA und WLAN vorsahen, war eine ausgeglichene Nutzung der Frequenzbandbreiten gewährleistet.

Quelle: Deutsch Telekom AG

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