Die Welt der Telekommunikation

Digitalisierung braucht smartes Netz der neuen Dimension

Digitalisierung braucht eine höchstleistungsfähige Infrastruktur: das Netz von übermorgen. Dieses Netz von übermorgen muss aber heute entwickelt werden. Innovationen wie holografische Videokonferenzen, interagierende Roboter, selbstfahrende Autos und Medizinanwendungen stellen hohe Anforderungen in einer datenhungrigen Gigabit-Gesellschaft. Taktiles Internet zum Beispiel will Echtzeit, also für den Menschen nicht wahrnehmbare Reaktionszeiten.

Auf diese Anforderungen hin baut die Deutsche Telekom ihr Netz aus und hebt es auf ein High-End Level. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona zeigt der Konzern, welche Schritte dafür heute, morgen und übermorgen anstehen. 2015 hat die Telekom 12 Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Netze investiert. Auch 2016 sind dafür Milliardeninvestitionen geplant.

„Intelligente Digitalisierung braucht intelligente Netze. Und zwar eine ganz neue Qualität von Netz“, so Tim Höttges, CEO der Deutschen Telekom. Basis der integrierten Netzstrategie der Telekom ist das Zusammenwachsen von Festnetz und Mobilfunk.

Damit Ideen für eine digitale Welt überhaupt die notwendige technische Basis für ihre Umsetzung haben, braucht es ein Netz der neuen Dimension. „Mit der Entwicklung von 5G, unserem europäischen Pan-Net und einer neuen Netzfirma für global aufgestellte Firmen setzen wir Meilensteine. So geht Netz für übermorgen. Bei der Zukunftssicherung spielt nicht nur die Diskussion um Leitermedien wie Kupfer- und Glasfaserkabel eine Rolle, sondern auch die Gestaltung der Netzarchitektur, die Entwicklung gemeinsamer Standards und Plattformen sowie Datensicherheit. Hier sind wir Treiber.“

Premiere bei 5G
Zum ersten Mal zeigt die Telekom nicht nur Bausteine, sondern ein komplettes 5G-System. Dabei durchbricht sie bei der Reaktionszeit, der so genannten Latenz, eine echte Schallmauer: Sie liegt – Ende zu Ende – unter einer Millisekunde. Das ist technischer Rekord und ein wichtiger Schritt, um wirkliche Echtzeit-Anwendungen wie selbstfahrende Autos, medizinische Ferneingriffe oder auch hochperformante Spiele für Gamer überhaupt realisieren zu können.

„Wir sind bei 5G voll im Plan und treiben Standardisierung und Entwicklung weiter voran, damit wir 2020 oder sogar früher starten können“, sagt Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik bei der Telekom. „Ziel bei 5G ist es nicht nur, mehr Leistungen zu bieten. Die neue Mobilfunktechnik wird auch individueller auf die Anforderungen der Kunden eingehen: Der eine braucht hohe Datenraten, andere eher kurze Latenzen oder energiearme Massenanwendungen.“

Auch bei Bandbreiten im 5G-Netz demonstriert die Telekom rekordverdächtige Technik-Führerschaft: Gemeinsam mit Partnern steigert sie bei einer Mobilfunkverbindung zu einem Smartphone-Prototyp den Datendurchsatz auf mehr als 1,5 Gigabit pro Sekunde. Solche Datenraten sind zukünftig vor allem für TV oder auch für Virtual Reality-Anwendungen notwendig. Zudem steht 5G dafür, wirklich Tausende von Vernetzungen auch im so genannten Schmalband zu ermöglichen (Narrowband IoT). Das Telekom Netz ist schon heute für diese extrem energiearme Möglichkeit von Datenübertragungen mittels Sensoren bereit. Im Abfallmanagement oder bei der Parkplatzbewirtschaftung werden wir das schon sehr bald erleben. „5G wird die Grundlage für die vernetze Welt in Echtzeit“, so Claudia Nemat.

Highspeed-Internet im Flugzeug
Eine neue Dimension erreicht das Telekom Netz auch am Himmel. Noch in diesem Jahr werden die ersten Antennen errichtet, die zukünftig LTE-Signale nach oben senden sollen und damit Internetempfang auch in 10.000 Meter Höhe auf europäischen Flugrouten ermöglichen. Bis zum Marktstart Anfang 2018 errichtet die Telekom dafür insgesamt 300 LTE-Standorte in ganz Europa und nimmt diese in Betrieb. Der Rollout-Plan für das europäische Flugnetz sieht bis zum Jahresende die ersten LTE-Stationen in Süd-England vor. Sechs Testflüge sind bereits geplant, die ersten noch in diesem Jahr.

Im Anschluss daran erfolgt der erste kommerzielle Pilot für das Netz im Frühjahr 2017, ebenfalls in England. Bis Mitte 2017 ist dann eine Versorgung über Deutschland geplant, ebenso wie in den bevölkerungsreichsten Gebieten in Westeuropa. Die Internet-Versorgung des europäischen Luftraums geschieht in Partnerschaft mit dem Satellitenbetreiber Inmarsat.

Erstes Datencenter für europäisches Pan-Net
Netz von morgen heißt auch, über Ländergrenzen hinweg zu denken. Als erster Netzbetreiber in Europa baut die Telekom deshalb weiter am europäischen Pan-Net. Einen wichtigen Meilenstein erreicht der Konzern im zweiten Quartal dieses Jahres mit der Inbetriebnahme des ersten Pan-Net Datencenters in Ungarn. Hier entsteht im Mai das erste Datencenter, das in Zukunft Pan-IP Services für alle europäischen Landesgesellschaften zentralisiert bereitstellen wird.

Das erste Produkt, das aus diesem Datencenter im Herbst bereitgestellt wird, ist ein E-Mail-Service nach höchsten Sicherheitsstandards. Im vierten Quartal folgt der Service CloudCPE. CPE steht für Customer Premises Equipment und bezeichnet Endgeräte wie Router oder Telefonanlagen, die beim Kunden verwendet werden. CloudCPE ist eine neuartige Weiterentwicklung des VPNs und unterstützt Unternehmen auf dem Weg zur Virtualisierung ihrer Dienste.

Die Netz-Architektur des Pan-Nets erlaubt es, über Ländergrenzen hinweg eine gemeinsame, standardisierte Infrastruktur zu nutzen. Die Landesgesellschaften bedienen sich aus einem zentralen Katalog mit standardisierten Produktbausteinen und erstellen daraus individuell auf die Marktsituation der Region zugeschnittene Angebote. Ziel ist es, bis 2020 Schritt für Schritt zentrale europäische Netzfabriken aufzubauen.

Weltnetz für Unternehmenskunden
CenturyLink, Deutsche Telekom, Reliance und SK Telecom gründen gemeinsam einen neuen internationalen Telekommunikations-Anbieter. Das Unternehmen trägt den Namen „ngena“ (Next Generation Enterprise Network Alliance). Die europäischen Wettbewerbsbehörden müssen der Gründung noch zustimmen.

Ngena will ab der ersten Jahreshälfte 2017 internationale Netzdienste für Großkunden bereitstellen. Global agierende Firmen wollen heute Mitarbeiter und selbst entlegene Standorte möglichst einfach und schnell anbinden. Heute hat kein Anbieter ein derart lückenloses Netz, dass er ohne Zukauf von Leistungen oder Partnerschaften auskommt. Aufbau und Betrieb eines globalen Netzwerks sind hochkomplex und zeitaufwändig.

Ngena verknüpft auf der Basis von Cisco-Technologie die Netze der Allianzpartner zu einem virtuellen Weltnetz der nächsten Generation. Unternehmenskunden sollen so über Kontinente hinweg flexibel und schnell leistungsfähige und sichere Netzdienste erhalten. Ngena will in den nächsten Jahren 20 weitere Allianzpartner hinzugewinnen. Der Markt für Netzzugang und Transportdienste wächst jährlich um 3,5 Prozent und hat bereits heute ein Marktvolumen von 50 Milliarden Dollar.

Quelle: Deutsche Telekom AG

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